Im Rahmen unseres internationalen Austauschprojekts „Berlin meets Ayvalık“ durften wir in diesem Schuljahr zwei unvergessliche Begegnungen erleben: Im Oktober 2024 waren wir mit einer Gruppe unserer Schülerinnen in der türkischen Küstenstadt Ayvalık zu Gast. Vom 12. bis 19. Juni 2025 durften wir nun unsere türkischen Austauschpartnerinnen bei uns an der Rahel-Hirsch-Schule in Berlin begrüßen.
Möglich gemacht wurde dieses Projekt durch die großzügige Unterstützung der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke gGmbH, bei der wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken möchten. Sowohl unsere Reise in die Türkei als auch der Besuch der türkischen Schülerinnen in Berlin wurde vollständig durch die Jugendbrücke finanziert – ohne diese Förderung wäre das Projekt in dieser Form nicht möglich gewesen. Auch die stets erreichbaren Ansprechpartnerinnen der Jugendbrücke standen uns bei Fragen und Herausforderungen zuverlässig zur Seite.
Gleich zu Beginn des Besuchs begrüßte unsere Schulleiterin, Frau Verdenhalven, die Gäste herzlich mit einem „Hoşgeldiniz“. In ihrer Rede betonte sie die besondere Bedeutung von Projekten wie diesem, die einen aktiven Beitrag zur Völkerverständigung leisten – so wie einst der Austausch zwischen Deutschland und Frankreich. Brücken, so Frau Verdenhalven, werden nicht durch Worte, sondern durch echtes Aufeinanderzugehen gebaut – und gerade in der heutigen Zeit ist das wichtiger denn je.
Nach einer gemeinsamen Schulführung startete unser inhaltliches Projekt, das sich um die Frage drehte: Welche Werte sind uns – trotz unterschiedlicher Herkunft – gemeinsam wichtig? Im Rahmen einer sogenannten „Werteversteigerung“ sammelten die Schüler*innen in Tandems aus Deutschland und der Türkei ihre Gedanken dazu auf Deutsch, Türkisch und Englisch.
Ein besonderes Highlight war die Erstellung eines gemeinsamen Videos, in dem die Jugendlichen erklärten, warum ihnen bestimmte Werte besonders am Herzen liegen. Die Ergebnisse sind über einen QR-Code im Schulhaus zugänglich – ein lebendiges Zeugnis unseres gelebten Miteinanders.Ein Dank gilt unserer Kunstlehrerin Frau Engländer für die kreative Impulse.
Natürlich kam auch der Genuss nicht zu kurz: Gemeinsam wurde Pizza gebacken und gegessen – denn Pizza verbindet weltweit. Darüber hinaus haben wir unseren Gästen Berlin aus verschiedenen Perspektiven nähergebracht: Ob u. a. beim Erkunden des Kienbergs, dem Besuch des Sowjetdenkmals im Treptower Park, der Besichtigung der Topographie des Terrors, einem Rundgang durch die Gedenkstätten (u. a. Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Sinti & Roma, LGBTQ+), Grillen auf dem Tempelhofer Feld, beim Besuch des Deutschen Doms oder dem Austausch mit dem Bundestagsabgeordneten Hakan Demir – die Jugendlichen lernten Berlin nicht nur als Hauptstadt, sondern als Ort der Geschichte, Erinnerung und Vielfalt kennen.
Ein weiteres Highlight war unser Tagesausflug nach Hamburg – inklusive Hafenrundgang, Weltkulturerbe Speicherstadt und einem kleinen Nahverkehrsabenteuer auf dem Rückweg.
Unser besonderer Dank gilt:
Beim Abschied am Flughafen flossen Tränen – ein sicheres Zeichen dafür, wie tief die entstandenen Freundschaften sind. Zurück bleiben viele schöne Erinnerungen an eine Woche voller Begegnung, Austausch und gemeinsamer Werte.
Brücken bauen – das geht nur miteinander. Und das haben wir getan.
F.Nunninger